Bild: Ophtalmologischer Excimerlaser für refraktive Chirurgie - "MEL80" (Carl Zeiss Meditec AG/Deutschland)
Die unberechenbaren Resultate der radialen Keratotomie (RK) führten dazu, dass weiter intensiv auf dem Gebiet der chirurgischen Augenkorrektur geforscht wurde. Als 1987 zum ersten Mal ein Laser am menschlichen Auge angesetzt werden konnte, stieß dieser Eingriff auf weltweites Interesse.
Mit einem Excimerlaser korrigierte Theo Seiler an dem Universitätsklinikum der FU Berlin 1987 die optische Fehlsichtigkeit eines Patienten. Bei dem als photorefraktive Keratektomie (PRK) bezeichneten Verfahren trägt der Laser Gewebe der Hornhautoberfläche ab. So wird eine Veränderung der Hornhautkrümmung erreicht, die im besten Fall eine akzeptable Sehschärfe ohne korrigierende Hilfsmittel wie Brillen oder Kontaktlinsen ermöglicht.
Obwohl der Gewebeabtrag mit Laserpulsen präziser und schonender als die frühere Methode war, bei der die Hornhaut durch die Einschnitte mit der Klinge geschwächt wurde, hatte auch die PRK Nachteile. Anders als bei später entwickelten Laserverfahren wird bei der PRK die Epithelschicht auf der Hornhaut entfernt und nicht wieder verwendet. Die Epithelschicht muss wieder nachwachsen, entsprechend lang dauert der Heilungsprozess.
Inzwischen zählt die PRK zu den ältesten Laserverfahren und ist längst weiter perfektioniert worden. Zu den wichtigsten Standardverfahren bei Augenlaser-Operationen gehören heute die PRK/LASEK, die FEMTO-LASIK und die LASIK. Wie sie sich unterscheiden, lesen Sie in Teil 3 unserer kleinen Historie der Augenkorrekturen.
Theo Seiler habilitierte sich übrigens 1987 an der FU Berlin mit der "Refraktiven Hornhautchirurgie", gründete 2002 in Zürich das "Institut für Refraktive und Ophthalmo-Chirurgie" (IROC) und erhielt nahezu 20 Auszeichnungen für seine Leistungen und Neuentwicklungen im Bereich der Augenlaserung.