Bild: Otto Wichterle (1913–1998), Autor unbekannt, Lizenz CC-BY-SA-3.0-CZ auf Wikimedia
Schon Leonardo da Vinci soll sich zur Manipulation der Sehleistung Glasschalen auf die Augen gelegt haben, die mit Wasser gefüllt waren. Auch die „Contactschale“ des Wissenschaftlers Adolf Eugen Fick aus Zürich war 1887 noch eine aus Glas geblasene Schale, die bis zu 20 Millimeter groß Hornhaut und Lederhaut bedeckte. Kaum zwei Stunden hielten die Probanden die schwere, sauerstoffundurchlässige und schmerzhaft drückende Kontaktlinse aus. Die Gefahren, eine von der Sauerstoffversorgung abgeschnittene Hornhaut und hochgradige Verletzung bei Glasbruch, trieben die Forschungen voran. 1946 stellte der Wissenschaftler Heinrich Wöhlk die erste Linse aus Plexiglas vor, die bereits acht Stunden getragen werden konnte. 13 Jahre später gelang es dem Kollegen Otto Wichterle ein Material herzustellen, das der weichen Kontaktlinse zum Durchbruch verhalf: das biokompatible Hydrogel HEMA.