Nach unserer kleinen Historie der Brille und Kontaktlinsen folgt nun ein interessanter Überblick über die Geschichte der Augenkorrekturen. Heute geht es um die ersten operativen Eingriffe am kurzsichtigen Auge, die unter dem Begriff der radiären (radialen) Keratotomie (RK) bekannt wurden.
Der russische Augenarzt Swjatoslaw Fjodorow perfektionierte ab 1978 die refraktive Chirurgie. Er ließ seine kurzsichtigen Patienten in mehreren Arbeitsschritten am Fließband operieren. Bis zu 16 Einschnitte in die Oberfläche der Hornhaut (Kornea) führten dazu, dass sie sich in der Mitte abflachte und sich so der Krümmungsradius vergrößerte. Dadurch veränderte sich die Brechkraft und die Bündelung des Lichts auf der Netzhaut. Kurzsichtige konnten wieder scharf sehen.
Die ersten klinischen Studien zur Modellierung der Hornhaut bei Kurzsichtigkeit datieren schon aus den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. Die stetig fortentwickelte Methode wurde hauptsächlich in der Sowjetunion und den USA angewendet, bis letztere die anfängliche Euphorie durch die sogenannte PERK-Studie in Frage stellten. So ließ der Erfolg der Operation nach einer Zeit wieder nach und berechenbare Resultate konnten nicht vorhergesagt werden.
Im nächsten Teil lesen Sie, wie Forscher die Operationsmethoden veränderten und den Weg zur Laserchirurgie freimachten.